6. Tag der Wohnstraße

Am Freitag, den 15.09.23 war internationaler Park(ing) Day, der Auftakt zur Mobilitätswoche und der 6. Tag der Wohnstraße.
Gecoacht von space and place bespielen Initiativen und engagierte Anrainer:innen an diesem Tag zahlreiche Wohnstraßen in ganz Wien und Graz.

Mittelpunkt unserer Aktion war die Neudeggergasse in der Josefstadt, die auch in unserem Projektgebiet liegt.

Kaum angekommen, konnten wir gleich eine frei werdende Parklücke für uns erobern und unseren Luftbildteppich, eine große Plane mit dem Luftbild des 7. und 8. Bezirkes, ausrollen. Dann haben wir es uns mit den mitgebrachten Sitzgelegenheiten gemütlich gemacht. Mit dabei war ein Mini-Tischtennistisch, Riesenseifenblasen, Liegestühle und zur Stärkung Bio-Saft und Schokoröllchen.

Die ersten Besucher ließen nicht lange auf sich warten. Es waren die Kinder, die wie selbstverständlich und mit großer Energie und Hingabe Riesenseifenblasen gejagt und Tischtennis gespielt haben. Es wurde geplaudert, gescherzt und intensiv die Umgebung am Luftbildteppich erkundet.
Bewohner:innen schwelgten in Erinnerungen an das Neudegger-Straßenfest, das sie hier früher selbst initiiert hatten. Vielleicht war der Tag der Wohnstraße der Funke, um neue soziale Veranstaltungen im Straßenraum ins Leben zu rufen.

Foto: © Kerstin Helbig

Das Hauptziel der Aktion bestand darin, das Erleben der Wohnstraße in den Vordergrund zu rücken. Es galt, das Bewusstsein für die vielfältige Nutzung zu wecken und das Potenzial des öffentlichen Straßenraumes auszuloten. Wichtig war uns, dass die Neudeggergasse als das gesehen und genutzt wird, was die Straßenverkehrsordnung eigentlich vorsieht:  Eine Wohnstraße, die in erster Linie für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer:innen bestimmt ist.

Die Idee der Wohnstraße wurde 1983 in die österreichische Straßenverkehrsordnung aufgenommen und als “eine für den Fußgänger- und beschränkten Fahrzeugverkehr gemeinsam bestimmte und als solche gekennzeichnete Straße” definiert. Diese Straßen sind durch ein blaues, rechteckiges Verkehrsschild gekennzeichnet.

Bereits das Bild vermittelt die Botschaft: “Die Wohnstraße ist zum Spielen da!” Hier stehen die Menschen im Mittelpunkt und nicht die Autos.

Was genau sind die Vorschriften, die in einer Wohnstraße gelten?

  • Fahrzeugverkehr ist in Wohnstraßen verboten, mit Ausnahme des Zu- und Abfahrens, des Straßendienstes und der Müllabfuhr, des öffentlichen Sicherheitsdienstes, der Feuerwehr und des Fahrradverkehrs.
  • Es darf maximal Schrittgeschwindigkeit gefahren werden (5 km/h).
  • Die Fahrbahn darf betreten werden, Kinder dürfen dort spielen.
  • Radfahrer dürfen in Wohnstraßen gegen die Einbahn und nebeneinander fahren.
  • Geparkt darf nur an den dafür gekennzeichneten Stellen werden.
  • Beim Ausfahren aus der Wohnstraße hat der Fließverkehr außerhalb der Wohnstraße Vorrang.

Die Beantragung von Wohnstraßen kann durch die Wiener Bezirksvertretungen erfolgen. Die Eignungsprüfung (Zonenbegrenzung) übernimmt die Abteilung Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten (MA 46).

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